Darstellervertrag

Darstellervertrag

Ein Darstellervertrag ist ein spezieller Arbeitsvertrag zwischen einem Schauspieler und einem Produzenten oder Auftraggeber. Er regelt die Rechte und Pflichten beider Parteien und legt die Bedingungen für die Mitwirkung des Schauspielers an einem Film, einer Fernsehproduktion oder einem Theaterstück fest.

Inhalt und Bestandteile eines Darstellervertrags:

  1. Vertragsparteien: Der Vertrag nennt die beteiligten Parteien, also den Schauspieler und den Produzenten oder die Produktionsfirma.
  2. Leistungspflichten: Der Schauspieler verpflichtet sich, seine darstellerische Leistung an den vereinbarten Drehtagen zu erbringen. Dies umfasst auch Vorbereitungen wie das Einstudieren von Drehbüchern, Proben und eventuell Nachaufnahmen oder Synchronarbeiten.
  3. Vergütung: Üblicherweise wird die Vergütung auf Basis der Anzahl der Drehtage vereinbart. Es können Pauschalbeträge festgelegt werden, die eine bestimmte Anzahl an Drehtagen abdecken. Bei Überschreitung der vereinbarten Drehtage erfolgt in der Regel eine zusätzliche Vergütung pro Drehtag. Rückstellungen der Vergütung sind möglich, müssen jedoch die gesetzlichen Mindestlohngrenzen beachten.
  4. Exklusivitätsklausel: Der Schauspieler verpflichtet sich, während der Vertragslaufzeit keine anderen Engagements einzugehen, die den Produktionsablauf beeinträchtigen könnten. Diese Exklusivität kann auch für Vor- und Nachbereitungszeiten gelten.
  5. Rechte und Verwertungen: Der Darsteller räumt dem Produzenten die Verwertungsrechte an seiner darstellerischen Leistung ein, um den Film zu vervielfältigen, zu vermarkten und zu vertreiben. Persönlichkeitsrechte des Darstellers, wie die Verwendung von Aufnahmen zu Werbezwecken oder die Synchronisation in andere Sprachen, erfordern jedoch die Zustimmung des Darstellers.
  6. Kündigungsbedingungen: Der Vertrag enthält Regelungen zur Kündigung, die in der Regel nur unter Einhaltung bestimmter Fristen und bei Vorliegen wichtiger Gründe möglich ist. Auch außerordentliche Kündigungen bei schwerwiegenden Pflichtverletzungen können festgelegt sein.

Bedeutung eines Darstellervertrags:

Ein Darstellervertrag schützt beide Parteien und sorgt für klare Verhältnisse. Für den Schauspieler sichert der Vertrag die vereinbarte Vergütung und definiert seine Rechte und Pflichten klar. Für den Produzenten stellt der Vertrag sicher, dass der Schauspieler seine Leistung gemäß den Anforderungen erbringt und die Verwertungsrechte übertragen werden. Darsteller, die den Vertrag nicht von einer Agentur prüfen lassen können, sollten immer einen Rechtsbeistand hinzuziehen, um nicht übervorteilt zu werden.