Physical Theatre ist eine Form des Theaters, bei der körperliche Bewegung im Vordergrund steht, um Geschichten zu erzählen und Emotionen zu vermitteln. Diese Theaterform nutzt Elemente des Tanzes, der Pantomime, der Gestik und anderer körperlicher Ausdrucksmittel, oft in Kombination mit minimalem oder keinem Dialog.

Wichtige Techniken und Merkmale des Physical Theatre:

1. Körperliche Ausdruckskraft: Der Einsatz von Körperbewegungen und Gesten ist zentral. Schauspieler nutzen ihre Körper, um Charaktere, Stimmungen und Geschichten darzustellen.
2. Improvisation: Viele Stücke entstehen durch die Improvisation der Darsteller. Bewegungen werden oft spontan entwickelt und an die Fähigkeiten der Darsteller angepasst.
3. Einflüsse verschiedener Disziplinen: Physical Theatre integriert Techniken aus Tanz, Pantomime, Akrobatik und visuellen Künsten, um eine reichhaltige, multisensorische Erfahrung zu schaffen.
4. Wenig bis keine Dialoge: Der Fokus liegt auf der Bewegung, wobei Sprache entweder minimal eingesetzt oder ganz weggelassen wird. Dies ermöglicht eine universelle Verständlichkeit, unabhängig von Sprachbarrieren.
5. Einbeziehung des Publikums: Häufig wird die sogenannte vierte Wand durchbrochen, und die Darsteller interagieren direkt mit dem Publikum, was eine intensivere und interaktive Erfahrung schafft.
6. Nutzung von Masken: Maskenarbeit ist eine gängige Praxis im Physical Theatre, die es den Darstellern ermöglicht, verschiedene Rollen anzunehmen und sich ganz auf ihren körperlichen Ausdruck zu konzentrieren.
7. Musik und Rhythmus: Musik spielt oft eine zentrale Rolle und hilft, die emotionale und narrative Struktur der Aufführung zu untermalen und zu verstärken.

Bedeutende Kompanien und Praktiker:

• DV8 Physical Theatre: Diese in London ansässige Gruppe ist bekannt für ihre Integration von Bewegung und sozial relevanten Themen.
• Complicité: Eine internationale Theatergruppe, die komplexe Geschichten durch körperliche Bewegung und innovative Bühnentechniken erzählt.
• Frantic Assembly: Eine britische Kompanie, die physisches Theater nutzt, um klassische Texte wie Shakespeare auf neue und dynamische Weise zu interpretieren