Das erste Mal an einer internationalen Produktion beteiligt? Selbst mit soliden Englischkenntnissen kann ein internationales Set schnell überwältigend wirken. Denn hier wird ein spezifischer „Set-Slang“ gesprochen, der oft nichts mit dem Schulenglisch zu tun hat. Auch wer sich allgemein sicher in der englischen Sprache fühlt, stößt bei Begriffen und Redewendungen auf Herausforderungen, die einem im alltäglichen Sprachgebrauch eher selten begegnen. Diese Ausdrücke richtig zu verstehen, kann entscheidend sein, um professionell und effizient zu arbeiten. Schließlich will niemand der Grund sein, warum eine Szene unnötig oft wiederholt werden muss, nur weil man das Kommando missverstanden hat.
Gerade für Schauspieler*innen ist es unerlässlich, die gängigsten Begriffe und Phrasen zu kennen. Die Arbeit am Set ist oft hektisch, und klare Kommunikation ist unverzichtbar. In den folgenden Abschnitten schauen wir uns an, welche Anweisungen, Redewendungen und Fachbegriffe am Set häufig verwendet werden – und wie du sie sicher beherrschst.
Die wichtigsten Anweisungen am Set
Bestimmte Kommandos wie „Action!“ und „Cut!“ sind zwar weithin bekannt, aber ihre genaue Anwendung kann situationsabhängig sein. Hier ein Überblick über die häufigsten Anweisungen:
- „Rolling!“: Die Kamera läuft, aber noch keine „Action“. Oft wird das gesagt, bevor die finale Vorbereitung abgeschlossen ist.
- „Action!“: Das Signal für die Schauspieler*innen, mit der Szene zu beginnen. Es folgt nach „Rolling“.
- „Cut!“: Der Dreh wird gestoppt. Dieses Kommando beendet die Aufnahme.
- „Stand by!“: Alle sollen bereit sein, da es in Kürze losgeht.
- „Quiet on set!“: Absolutes Schweigen wird gefordert, da die Aufnahme bevorsteht oder bereits läuft.
- „Hold the work!“: Alle Aktivitäten werden angehalten, oft um kleine Anpassungen vorzunehmen.
Diese Anweisungen sind essenziell, um zu verstehen, in welcher Phase der Aufnahme man sich befindet und wann welche Aktion von einem erwartet wird.
Typische englische Redewendungen für Schauspieler*innen
Am Set begegnen dir immer wieder spezifische Anweisungen, die in klassischen Sprachkursen nicht vorkommen. Diese Ausdrücke sind für Schauspieler*innen besonders wichtig:
- „Hit your mark“: Triff genau die vorgegebene Position auf dem Boden, um korrekt im Bild zu sein.
- „Back to one“: Zur Ausgangsposition zurückgehen und die Szene von vorne beginnen.
- „Let’s go again“: Die Szene wird erneut gedreht, meistens nach einer schnellen Durchsicht.
- „Give it some space“: Die Regie wünscht sich mehr Freiheit in der Darstellung, sei es emotional oder physisch.
- „Cheat towards camera“: Beweg dich leicht in Richtung Kamera, auch wenn es für dich unnatürlich wirkt. Dies wird oft angewendet, um eine bessere Bildkomposition zu erzielen.
Diese Phrasen sind besonders relevant für Schauspieler*innen, da sie direkt in die Performance einfließen und schnelle Reaktionen erfordern.
Kommunikation mit der Crew
Die Interaktion zwischen Schauspieler*innen und der Crew ist entscheidend für den Ablauf am Set. Hier einige Begriffe, die in der Zusammenarbeit wichtig sind:
- „Blocking“: Die genaue Platzierung von Schauspieler*innen und Kamera im Raum wird festgelegt. Ein „Blocking“ ist eine Probe zur Ermittlung dieser Positionen.
- „Eye line“: Die Blickrichtung der Schauspieler*innen. Sie muss exakt passen, um im finalen Bild stimmig zu wirken.
- „Last looks“: Kurz vor dem Dreh wird noch einmal die Maske oder das Kostüm überprüft, um letzte Details zu korrigieren.
- „First team“ und „Second team“: „First team“ bezieht sich auf die Hauptdarsteller*innen, während „Second team“ oft die Doubles oder Stand-ins meint, die bei technischen Proben an ihrer Stelle stehen.
Schauspieler*innen, die diese Begriffe verstehen, sind bestens vorbereitet, um nahtlos in den Ablauf integriert zu werden und sich mit den verschiedenen Abteilungen am Set zu verständigen.
Redewendungen für die Proben und Drehs
Während der Proben und Dreharbeiten tauchen regelmäßig spezifische Anweisungen auf, die man kennen sollte, um Verzögerungen oder Missverständnisse zu vermeiden. Hier eine Auswahl:
- „Let’s do another take“: Ein Signal, dass die Szene erneut aufgenommen wird, meist weil technische oder darstellerische Aspekte noch verbessert werden müssen.
- „I’m ready when you are“: Eine höfliche Möglichkeit, der Regie oder dem Kamerateam zu signalisieren, dass man bereit ist und auf deren Startsignal wartet.
- „Let’s adjust that“: Diese Redewendung zeigt an, dass etwas – sei es eine Bewegung, ein Requisit oder ein Licht – angepasst werden muss.
- „One more for safety“: Oft wird ein zusätzlicher Take gemacht, selbst wenn der letzte gut war, um sicherzustellen, dass man genug Material hat, falls im Schnitt noch etwas verbessert werden muss.
Diese Redewendungen sind Teil des Alltags am Set und helfen, flüssig durch die Dreharbeiten zu kommen, indem sie präzise und verständliche Anweisungen liefern.
Wichtige englische Begriffe zu Technik und Szenografie
Für Schauspieler*innen ist es hilfreich, auch einige technische Begriffe zu verstehen, die direkt die Art und Weise betreffen, wie eine Szene gedreht wird. Hier einige zentrale Fachvokabeln:
- „Cheat the shot“: Eine Technik, bei der eine Position oder Bewegung bewusst so verändert wird, dass sie im Bild besser wirkt, auch wenn sie für die Schauspieler*innen unnatürlich erscheint.
- „Frame“: Der sichtbare Bereich im Kamerabild. Wenn jemand sagt, „You’re out of frame“, bedeutet das, dass man sich aus dem Bild herausbewegt hat und nicht mehr zu sehen ist.
- „Continuity“: Die visuelle Konsistenz einer Szene, die sicherstellt, dass Requisiten, Kleidung und Bewegungen in verschiedenen Takes identisch bleiben, um Schnittfehler zu vermeiden.
- „Call time“: Die genaue Uhrzeit, zu der man am Set erscheinen muss. Pünktlichkeit ist hier entscheidend, da der gesamte Ablaufplan davon abhängt.
Mit einem Verständnis dieser Begriffe können Schauspieler*innen nicht nur ihre eigene Arbeit besser strukturieren, sondern auch das technische Zusammenspiel am Set nachvollziehen und gezielt auf Anweisungen reagieren.
Mit diesen Phrasen und Fachvokabeln bist du gut vorbereitet, um am Set schnell auf Anweisungen zu reagieren und in die internationalen Produktionsabläufe einzutauchen. Im letzten Abschnitt beleuchten wir, wie du kulturelle Unterschiede meisterst und Missverständnisse vermeidest, um professionell und entspannt durch den Dreh zu kommen.
Kulturelle Unterschiede und non-verbale Kommunikation
Am Set eines internationalen Films geht es nicht nur um die reine Sprache, sondern auch um das Verstehen von kulturellen Feinheiten und non-verbaler Kommunikation. Gerade bei einer gemischten Crew aus verschiedenen Ländern kann es leicht zu Missverständnissen kommen, wenn man nicht auch die ungesagten Signale erkennt. Daher ist es wichtig, nicht nur die richtigen Begriffe zu kennen, sondern auch auf die Art und Weise zu achten, wie etwas gesagt wird – und wie es ankommt. Während beispielsweise in manchen Kulturen eine direkte Ansprache erwartet wird, gilt in anderen ein höflicher, indirekter Ton als respektvoller. Auch der Humor unterscheidet sich stark – was in einem Land als locker und witzig gilt, kann anderswo als unpassend empfunden werden. Ein paar wichtige Aspekte:
- Tonfall und Körpersprache: Achte darauf, wie Anweisungen gegeben werden. Ein knappes „Do it again!“ mag für englische Muttersprachlerinnen normal klingen, kann jedoch für Nicht-Muttersprachlerinnen schroff wirken. Umgekehrt könnte eine höfliche Bitte wie „Could we maybe try this another way?“ in einem hektischen Set als zu zögerlich und ineffizient interpretiert werden.
- Zustimmung signalisieren: Anstelle eines förmlichen „Yes, I understand“ reicht oft ein einfaches Nicken oder ein kurzes „Got it!“ – beides zeigt, dass du die Anweisung verstanden hast, ohne den Arbeitsfluss zu unterbrechen.
- Small Talk und Höflichkeit: Ein lockeres „How’s it going?“ oder „Good job!“ wird oft am Set ausgetauscht. Es geht nicht nur darum, professionelle Distanz zu wahren, sondern auch eine positive Arbeitsatmosphäre zu fördern.
Gerade non-verbale Signale wie ein Lächeln, Kopfnicken oder Blickkontakt können am Set entscheidend sein, um eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten. Sie unterstützen die gesprochenen Worte und zeigen, dass man aufmerksam und engagiert ist.
Siehe auch: Set-Etikette: Wie man professionell mit dem Team zusammenarbeitet
Wichtige Tipps zur Vermeidung von Missverständnissen
Selbst wenn die Sprachbarriere gering ist, können Missverständnisse durch kulturelle Unterschiede oder falsche Annahmen entstehen. Hier ein paar Tipps, um solche Situationen zu vermeiden:
- Fragen stellen: Wenn du etwas nicht genau verstehst, ist es immer besser, nachzufragen, anstatt eine Annahme zu treffen. Ein einfaches „Could you clarify that for me?“ oder „Just to be sure, do you mean…?“ zeigt, dass du aufmerksam bist und Missverständnisse vermeiden möchtest.
- Aktives Zuhören: Wiederhole in deinen eigenen Worten, was gesagt wurde, um sicherzustellen, dass alle auf dem gleichen Stand sind. Ein „So, just to confirm…“ kann helfen, Unklarheiten zu beseitigen.
- Flexibilität zeigen: In einer internationalen Produktion kann es vorkommen, dass unerwartete Situationen auftreten oder Pläne sich ändern. Mit einer Haltung wie „Let’s adapt and make it work“ zeigst du, dass du lösungsorientiert bist und bereit, dich den Gegebenheiten anzupassen.
Gerade diese Bereitschaft, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren und offen für Anpassungen zu sein, wird in internationalen Teams sehr geschätzt. Es zeigt Professionalität und die Fähigkeit, im Team zu arbeiten – essentielle Eigenschaften in der Filmbranche.
Fazit und Praxistipps
Die Arbeit in einer internationalen Filmproduktion bringt viele spannende Erfahrungen mit sich, fordert aber auch, dass man sich auf ein breites Spektrum an Fachbegriffen, Redewendungen und kulturellen Feinheiten einstellt. Die wichtigsten Tipps im Überblick:
- Verstehe die Anweisungen am Set: Begriffe wie „Rolling!“, „Action!“ und „Cut!“ gehören zum Basiswissen, aber auch weniger offensichtliche Kommandos wie „Stand by!“ oder „Hold the work!“ solltest du kennen.
- Beherrsche die Redewendungen für Schauspieler*innen: Ausdrücke wie „Hit your mark“, „Back to one“ und „Cheat towards camera“ helfen dir, sofort auf die Anforderungen der Regie zu reagieren.
- Kommuniziere klar mit der Crew: Begriffe wie „Blocking“, „Eye line“ und „Last looks“ erleichtern dir die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Departments.
- Achte auf non-verbale Signale und kulturelle Nuancen: Ein freundlicher Umgangston und respektvolle Kommunikation tragen viel zur positiven Arbeitsatmosphäre bei.
- Bleibe flexibel und offen für Anpassungen: Internationale Produktionen erfordern oft schnelles Umdenken und Anpassungsfähigkeit.
Mit diesem Wissen bist du gut gewappnet, um dich bei internationalen Drehs sicher zu bewegen und professionell aufzutreten. Die Kombination aus sprachlicher Präzision, kulturellem Feingefühl und Flexibilität ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Engagement bei internationalen Filmprojekten.